Es geht dem Ende entgegen. Das apokalyptische Gerede fragt vor allem nach den Gründen. Menschen mieten Luxuslimousinen für einen Tag, um sich großartig zu fühlen, statt sich armselig zu fühlen, weil das nicht zu ihrem Alltag gehört, sparen in Lebensversicherungen und Pensionsvorsorgen in der Hoffnung auf ein besseres Alter und im Wissen um fallende Zinsen, steigende Inflation und steigende Steuern, investieren in Lotterien und Aktien und posten unentgeltlich auf Facebook, in der Hoffnung, reich und berühmt zu werden und wider das Wissen, damit kleine Eliten zu fördern, die aus ihren Beiträgen und Beträgen Kapital schlagen.
Vielleicht ist das mit dem Wissen zu optimistisch.
Und dann sagt auch noch Gottfried Helnwein im großen Vice-Interview: “Die gefährlichste Waffe des Establishments ist der Überfluss. (…) Unsere einzige Chance besteht in der Vernetzung und Kommunikation. Wir müssen neue Ideen und Konzepte entwickeln. Mit Gewalt zu reagieren, ist sinnlos.” Und: “Ich weiss nicht, woher diese absurde Idee kommt, dass Großbanken altruistische, philantropische Charity-Organisationen seien, die nur das Wohl der Menschen im Auge haben, und dass sie die Einzigen seien, die über genug Weisheit, Weitsicht, Ethik und Verantwortung verfügen, um die Geschicke der Menschen zu leiten und die letzten Entscheidungen treffen zu dürfen. Diese Wahnsinnsidee hat sich mittlerweie so tief in das kollektive Bewusstsein gefressen, dass dubiose internationale Banker, Finanzinstitutionen und Rating Agencies inzwischen über den Gesetzen, den demokratischen Entscheidungen der Nationen und den Menschrechten stehen.”
Informavores beschäftigt sich mit der Frage, warum wir uns immer wieder vom Überfluss ködern lassen. Klar macht das Spass. Uns sonst?
“Die Welt driftet weg, Bankdirektoren streicheln nach Ludwig Mises benannte Laborschimpansenweibchen, Finanzmanager produzieren welterschütternde Skandale mit New Yorker Prostituierten, Broker-Trainees beenden ihre Ausbildung als mordende hirnfressende Zombies und eine Untergrundorganisation surft kiffend auf Donauwellen – Informavores ist der Krisenroman unserer Zeit.”
Es geht dem Ende zu. Das kann auch eine gute Nachricht sein – dann, wenn es ums Schreiben geht. Der Text ist hoffentlich auch bald fertig… 🙂
Mehr dazu (mit allen anderen Trailern, den bisherigen Sneak Releases und zukünftigen Updates).