Michael Hafner
Ich bin Journalist, Wissenschafts- und Technologiehistoriker, Comic-Verleger, Informatiker und Datenanalyst. Aktuell analysiere und begleite ich die Digital Subscriptions der Kronen Zeitung.
Davor war ich zehn Jahre Chronikreporter, zehn Jahre Projektleiter und Digitalexperte in Banken, Telekomunternehmen und Verlagen und zehn Jahre selbstständiger Medienproduzent.
Den wöchentlichen Datenpolitik-Newsletter gibt es hier:
Medienfinanzierung: Last Exit Non Profit
Non Profit-Journalismus entwickelt sich als neuer Sektor auch in Österreich, Stiftungen unterstützen in der Finanzierung. Hört man den Protagonisten zu, ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass hier abgehobener, belehrender Journalismus gemacht wird, den man eben lieber macht, als ihn zu lesen.
Thomas Köck, Chronik der laufenden Ereignisse
Oje, Politkritik-Einheitssulz. Ein Buch, so vorhersehbar-belanglos wie sein Titel.
Yuval Noah Harari, Nexus
Prinzip Wurstmaschine: Harari verarbeitet vieles in dem Bemühen, leichtfassliche und „originelle“ Einsichten zu formulieren und wirkt dabei fallweise wie ein geheimwissenschaftlicher Esoteriker. Auch bei Extrawurst weiß man nicht, was alles drin ist – aber das Ergebnis schmeckt vielen.
Heinz Bude, Abschied von den Boomern
Auch RAF und Deutscher Herbst waren Boomer-Veranstaltungen
Philipp Blom, Die Unterwerfung
Eine Kulturgeschichte des Versuchs der Unterwerfung der Natur, die aber letztlich etwas allgemein und frei von neuen Gedanken bleibt.
Erwin Schrödinger, What is Life?
Wer gern Fakten und Vernunft anruft und damit die Dinge für gelöst ansieht, sollte Schrödinger lesen und sich wundern, wie uneindeutig Physik werden kann.
Jeanette Gusko, Aufbrechen
Brüche im Lebenslauf schaffen Resilienz, Problemlösungskompetenz und Flexibilität. Da kann man mit. Aber die Idee, das an Gruppenidentitäten zu knüpfen (Ostdeutsch, Migrationsgeschichte oder sozialer Aufstieg) ist haarsträubend abstrus.
Anke Graneß, Philosophie in Afrika
Eine ausführliche Analyse einiger früher afrikanischer Texte, die sich aber etwas zu lange mit vorbereitenden Fragen (Was ist Afrika? Was ist Philosophie) beschäftigt, um die eigentlich gesuchten Antworten zu geben.
Martin Andree, Big Tech muss weg
Pläne zur Plattformregulierung werfen stets die Frage auf: Wer soll das wie durchsetzen? Andree appelliert an die Politik, lässt dabei aber außer Acht, dass Medien und User selbst daran arbeiten müssen, die notwendige Distanz zu den großen Plattformen wiederherzustellen.
David Chalmers, Reality+
David Chalmers ist ein phantasievoller Philosoph mit ausgeprägtem Hang zur Spekulation über Digitales. Seine Thesen zeigen deutlich, wie schnell Digitaldiskurse heute veralten.
Helen Pluckrose, James Lindsay: Zynische Theorien
Eine detaillierte Analyse des postmodernen Aktivismus hinter Queer, Gender, Ableismus oder Fat Studies scheitert letztlich daran, diesem Aktivismus mit Liberalismus begegnen zu wollen.
David Graeber, The Dawn of Everything
Huronen-Häuptlinge waren den Aufklärern ebenbürtige Intellektuelle, Politik ist älter und komplexer als angenommen und der Einfluss von Europa wird überschätzt. – Alles in der Geschichte hätte immer auch anders sein können.
10 Jahre Comic Cons– Chuck Norris und ich auf Tour
Im gleichen Boot mit Zombie-Darstellern, Frühstück mit Hulk, lokale Popkultur als Affront. Zehn Jahre Comic Cons sind (mir) genug.
Mark Coeckelbergh, Why AI undermines democracy and what to do about it
Künstliche Intelligenz zwingt dazu, scheinbar Selbstverständliches wieder infrage zu stellen und dessen Grundlagen zu suchen. Zum Beispiel: Was ist gemeinsames Gut, auf das wir uns alle einigen können?
Christine Lagorio-Chafkin, We are the Nerds
Reddit ist seit dieser Woche börsenotiert. Die Reddit-Story erzählt, wie die Geschichte vieler Onlineplattformen der letzten 20 Jahre, wie Neugierde und Experimentierfreude Extremen und Radikalisierungen in alle Richtungen weichen müssen.