Journalismus und der fließende Übergang zur Schizophrenie

Journalismus und der fließende Übergang zur Schizophrenie

Wenn es keine Aufregung gibt, dann machen wir sie eben.

Eine Partei engagiert eine Coverband und ist mit deren Repertoire nicht zufrieden. Ok, das hätte man vermeiden können.
Ein Musiker beschwert sich daraufhin und redet dummes Zeug, das niemand außer seinen Fans mitbekommen hätte.
Eine Journalistin greift diese dumme Zeug auf und hebt es in die Zeitung, wo viel mehr Menschen davon erfahren.
Die gleiche Journalistin schreibt dann in der gleichen Zeitung darüber, dass der Musiker dummes Zeug redet, das es nicht der Rede wert wäre, darüber zu reden, geschweige denn, sich zu echauffieren.

Man könnte sich Dinge fragen.

Aber in der Zwischenzeit hat sich schon der Bundeskanzler eingeschaltet und festgestellt, dass es sich hier wirklich um eine Staatsaffäre handelt.

Michael Hafner

Michael Hafner

Technologiehistoriker, Comic-Verleger, Datenanalyst

Sonst noch neu

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Drei politische Bücher aus den letzten 90 Jahren. Vances „Hillbilly Elegy“ ist der altmodischste Text, Sinclair Lewis ist von zeitloser Scheinaktualität und von Navalnys „Patriot“ wird, schon so kurz nach seinem Erscheinen, viel zu wenig geredet. Dabei schafft „Patriot“ das konkreteste politische Stimmungsbild unserer Zeit, nicht nur für Russland.

Oswald Wiener, Probleme der Künstlichen Intelligenz

Maschinen gelten möglicherweise nur als intelligent, weil wir uns selbst für intelligent halten. Vielleicht ist auch menschliche Intelligenz aber nur ein flacher Formalismus. Ein Ausweg kann die Konzentration auf Emergenz statt Intelligenz sein. Aber auch die Frage, ob in einem Prozess Neues entsteht, ist nicht trivial.

Onur Erdur, Schule des Südens

Biografische Wurzeln in Nordafrika als prägende Elemente postmoderner Theorie – und als Ausgangspunkt zu einer Verteidigung von Postmoderne und Dekonstruktion gegen mutwillige Missverständnisse und akrobatische Fehlinterpretationen.

Medienfinanzierung: Last Exit Non Profit

Non Profit-Journalismus entwickelt sich als neuer Sektor auch in Österreich, Stiftungen unterstützen in der Finanzierung. Hört man den Protagonisten zu, ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass hier abgehobener, belehrender Journalismus gemacht wird, den man eben lieber macht, als ihn zu lesen.

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