Journalismus und der fließende Übergang zur Schizophrenie

Journalismus und der fließende Übergang zur Schizophrenie

Wenn es keine Aufregung gibt, dann machen wir sie eben.

Eine Partei engagiert eine Coverband und ist mit deren Repertoire nicht zufrieden. Ok, das hätte man vermeiden können.
Ein Musiker beschwert sich daraufhin und redet dummes Zeug, das niemand außer seinen Fans mitbekommen hätte.
Eine Journalistin greift diese dumme Zeug auf und hebt es in die Zeitung, wo viel mehr Menschen davon erfahren.
Die gleiche Journalistin schreibt dann in der gleichen Zeitung darüber, dass der Musiker dummes Zeug redet, das es nicht der Rede wert wäre, darüber zu reden, geschweige denn, sich zu echauffieren.

Man könnte sich Dinge fragen.

Aber in der Zwischenzeit hat sich schon der Bundeskanzler eingeschaltet und festgestellt, dass es sich hier wirklich um eine Staatsaffäre handelt.

Michael Hafner

Michael Hafner

Daten- und Digitalisierungsexperte, Wissenschafts- und Technologiehistoriker, Informatiker und Journalist

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