Es ist schon einige Zeit her, dass ich Philipp Blom in einem Diskussionsabend den Gedanken äußern hörte, am Ende würde ohnehin die Mikroben gewinnen. Das schien mit eine nette Idee gegen den warnenden Technooptimismus (oder ist es in Wahrheit Pessimismus) eines Yuval Harari oder praktisch jedes konservativen oder liberalen Politikers, der die Rettung (egal wovor) wenn nicht in Gott, dann in Technologie sieht.
Jetzt gibt es das Buch zu diesem Gedanken, und es ist ein wenig enttäuschend. Die Unterwerfung ist eine toll erzählte Kulturgeschichte des Gedankens, der Mensch solle, könne oder müsse die Natur unterwerfen, die aber erst auf den letzten Seiten auf den Mikroben-Gedanken zu sprechen kommt. Der Rest ist eine etwas zu breit angelegte Geschichte, die toll geschrieben ist, aber in ihrer Breite neue Gedanken vermissen lässt und letztlich wenig neues erzählt.
Toll zu lesen, aber insgesamt bleibt die Sache ein wenig beliebig.