Talkshows in Österreich: Clowns auf der Blutwiese

Zwei traurige Clowns lassen sich auf der Blutwiese aufeinander hetzen. Beide sind bekannt dafür, ehemals auf nicht ganz klare Art und Weise bei vielen Dingen mitgemischt zu haben, ganz in die erste Reihe haben sie es nie geschafft, aber sie waren wohl laut genug, um drei CEO- und vier Präsidentenjobs gleichzeitig mit ihren Egos füllen zu können. Verbale Harald Mahrers also sozusagen (von dem hat man übrigens schon lang nichts mehr gehört).
Bis einer weint, war wohl die ganz klare Devise dieser Grind-Rauferei auf einem der unterirdischsten Kanäle. Und jetzt weint ausgerechnet der Clown, der vor wenigen Wochen der ganzen Welt sagen wollte, dass er in dieser Sendung auch einmal lachen musste. Er möchte nicht mehr mit dem anderen Clown streiten, weil dieser sich nicht an Regeln hält. Ein Zombie beschwert sich also über den anderen, dass dieser im postapokalyptischen Ambiente des Onlinefernsehens lieber sein eigenes Splatterdrehbuch schreibt, anstatt im gemeinsamen Softporno dem anderen nur mal kurz auf den Hintern zu klopfen und dann wieder brav zu sein.
Clown 2 ist also der böse, Clown 1 dagegen sagt plötzlich, er hätte hier ja nur mitgemischt, um den Rechten etwas entgegenzusetzen – natürlich, der feinfühlige Zauberer der gedrechselten Worte, der Fairness und die logische Reinheit des Diskurses auf Samthandschuhen auf einem seidenen Prinzessinnenkissen vor sich her trägt und der Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit und uneitle Faktentreue zu seinem Markenzeichen gemacht hat, hat sich nur um des Anstands und Diskursniveaus wegen in diese Niederungen begeben.
Zurück bleiben zwei traurige Idioten, ein paar Wochen mit schlechten, unsauberen Unterhaltungen und Argumenten, und die Limbolatte der schlechten Diskurse wurde eben noch ein paar Zentimeter tiefer gehängt.