Ihr zahlt für das Staatsfernsehen?

Ihr zahlt für das Staatsfernsehen?

Ich hatte dieser Tage eine erhellende Unterhaltung mit Besuch aus Moskau. Wir haben über Wohnungskosten geredet, volle U-Bahnen, lange Wege und Pannen in der Stadt. Eigentlich waren wir der Meinung, dass hier in Österreich vergleichsweise alles bestens läuft; Mietpreise steigen – na und? Kein Vergleich zu Moskauer Kosten. Und was auch immer sich im (öffentlichen) Verkehr abspielt – Peanuts.
Welche versteckten Kosten und Gebühren das Leben hier zusätzlich teuer machen und zugleich für das angenehme Leben notwendig sind, ist dann aber auch für den neugierigen Moskauer neu. Dass Energiekosten ein Thema sind, ist aus Moskauer Sicht neu – aber nachvollziehbar. Worauf ich dann aber erst mal keine Antwort hatte, war ihre ehrlich Überraschung über exotische Ausgaben wie ORF-Gebühren: „Ihr zahlt für das Staatsfernsehen? – Auf so eine Idee ist noch nicht mal unsere Regierung gekommen…!“
Das muss man in gewisser Weise mal so stehen und wirken lassen…

Staatsfernsehen

Michael Hafner

Michael Hafner

Technologiehistoriker, Comic-Verleger, Datenanalyst

Zufallsempfehlungen

Das ist Medienarchäologie!

Dinosaurier-Petting: Das »Zeit-Magazin« feiert sein 45-jähriges Jubiläum mit einem Schwerpunkt zu 45 Jahren »Tatort«. Mehr old school geht wirklich nicht.

Zygmunt Bauman, Wieder allein

Allein sein ist nichts Schlechtes. Man muss nur bereit sein, sich zu bewegen Verantwortung zu übernehmen und für sich selbst zu sprechen – dann kann immer noch so etwas wie Ethik existieren.

Sonst noch neu

Falsche Diskurse

Wenn man heute jemanden vernichtend kritisiert, sagt man nicht: „Was du sagst, ist falsch“, sondern: „Du redest vom Falschen.“ Über den Aberglauben des neuen Essenzialismus.

Mein Leben mit Sh*tcoins

Wer Bitcoin buchstabieren kann, ist Experte für alles: Viren, Spionage, erfüllenden Sex, Militärstrategie. Das lerne ich täglich auf LinkedIn und Twitter.

Aber die Aufklärung …!

“Wissen wir es denn nicht besser?”, würden wir alle, die gegen die Vernunft anrennen, gern fragen. Aber diese Frage ist kurzsichtig.

Don Ihde: Technology and the Lifeworld

Technik, Technologie und Wissenschaft sind Teil einer Lebenswelt und keine unabhängigen Monolithen, die neben Natur, Kultur und Gesellschaft stehen. Vor 40 Jahren war diese These neu.

Daten lösen keine Probleme

Die Idee, mit Daten Probleme lösen zu wollen, ist etwa so absurd wie die Vorstellung, Problemen und Folgen des Klimawandels sei mit der Erfindung des Thermometers bereits ausreichend begegnet.