The Beautyful Ones are not yet Born ist einer der Klassiker des zeitgenössischen afrikanischen Literaturkanons. 1968, kurz nach dem Sturz Nkrumah erschienen, beschreibt die Story das Endstadium eines einst hoffnungsvollen, dann sich selbst korrumpierenden Systems. Der Protagonist, der das ganze Buch über nur „der Mann“ heißt, gilt seiner Frau und seiner Schwiegermutter als nutzloser und hoffnungsloser Taugenichts, der es zu nichts gebracht hat und nie zu etwas bringen wird – in einer Zeit, in der das Geld nur so auf der Straße läge, wenn man denn die richtige Beziehungen hätte und sie richtig einsetzte.
Dieses Loserschicksal steht in krassem Gegensatz zum nicht sonderlich netten oder talentierten Schulfreund des Mannes, der es mit moralischer Flexibilität weit gebracht hat.
Dann bricht allerdings der Putsch los – und die Karten werden neu verteilt. Denn jetzt gibt es nur noch Verlierer.
Ayi Kwei Armah beschreibt eine Welt nach der ersten Unabhängigkeit – euphorisch und vor den großen Enttäuschungen, die noch kommen sollten. Das Buch erzählt sehr langsam und flicht auch philosophisch mäandernde Gespräche mit einer Lehrerfigur des Mannes ein. Die eigentliche Story nimmt erst ab der Hälfte des Buches Fahrt auf. Dann versteht man allerdings sehr gut, warum The Beautiful Ones are not yet Born zu einem der bekanntesten Klassiker Ghanas geworden ist … Und der namenlose Mann wird ein Held des minimalistischen trotzigen Widerstands, mit den aber auch nicht viel zu gewinnen ist. Außer der Möglichkeit, in den Spiegel sehen zu können.
Ayi Kwei Armah wurde 1939 in Ghana geboren und arbeitete als Journalist und Universitätslehrer in Ghana, Algerien, weiteren afrikanischen Ländern und den USA.