Im Post-Wahl-Delirium

Am Ende des Superwahljahrs: Die ÖVP reduziert sich verlässlich auf Machttaktik, die SPÖ verwandelt sich in ein politisches Überraschungsei – süße Schale, keine Ahnung, was drin ist.

Wir haben also einige Wahlen hinter uns. Und eine Partei gehört ganz definitiv nicht zu den Siegern: Die ÖVP hat auf allen Ebenen verloren, ist satte Mehrheiten losgeworden und hat sich fallweise pulverisiert. Die kumulierten Verluste bei den Landtagswahlen in Vorarlberg, Oberösterreich, Wien, im Burgenland und in der Steiermark liegen bei 38,34% (im Durchschnitt 7,7% Verlust pro Wahlgang). Daneben nimmt sich die SPÖ (27,3% kumuliert, 5,5% im Durchschnitt) wie ein strahlender Sieger aus.
Und dann passiert das, was salonfähig geworden ist, seit Wolfgang Schüssel 2000 in den schwarzen Porsche gestiegen ist: Der Verlierer (die ÖVP war damals, nur zur Erinnerung, nach den Nationalratswahlen nur auf Platz drei) randaliert und wirft Vernunft, Anstand und Prinzipien zu Gunsten machttaktischer Überlegungen über Bord.
Heute sieht das so aus: Es werden erstmal „neue“ Gesichter präsentiert. – Mitterlehner, der gleich vom Wirtschaftsbund als “einer von uns“ vereinnahmt wurde, Gernot Blümel, der sich als Matthias Strolz-Klon vom Generalsekretär zum Wien-Chef downgraden lassen musste, Peter Mc Donald, seit Jahren bei Wirtschaftsbund und Sozialversicherung, oder Hans Jörg Schelling, der Finanzminister “mit Wirtschaftskompetenz”.
Alle reden von neuen Ideen, frischem Wind und dem vagen Vorhaben, Dinge jetzt auch wirklich und diesmal ganz bestimmt und fix angehen und umsetzen zu wollen. Was das über ihre bisherige Tätigkeit oder – im Fall des Finanzministers – über dessen parteifreundliche VorgängerInnen – aussagt, lassen wir mal offen.
 
Dem folgen Neuwahl-Drohungen und blaue Koalitionsflirts. Bei allem, was wir heute über Schwarz-Blau und die Folgen wissen, dürfen wir eines nicht vergessen: Für die ÖVP war das ein machttaktischer und kurzfristiger Mega-Erfolg: 2002, zwei Jahre nach der Koalitions-Katastrophe, war die ÖVP mit 42,3% (+15,4%) stimmenstärkste Partei bei den Nationalratswahlen, der lästige Juniorpartner FPÖ musste sich mit 10% (-16,9%) zufriedengeben. Der weitere Verlauf der Geschichte: 2006 (damals noch mit dem Bundeskanzler in den eigenen Reihen) verlor die ÖVP knapp 8 Prozent, 2008 (nachdem man wiedereinmal Neuwahlen provoziert hatte) über 8 Prozent, 2013 (als Juniorpartner in einer Koalition und nach einer brav abgesessenen Legislaturperiode) immerhin nur zwei Prozent.
Daraus könnte man ableiten: Haltet die Klappe, das ist (langfristig gesehen) gut für euch.
 
Stattdessen gewinnt der schwarz-blaue Selbstzerstörungstrieb wieder an Fahrt.
 
Schliesslich hat es die SPÖ ja im Burgenland vorgemacht. Und ist mittlerweile auf einem ganz eigenen Selbstzerstörungstrip: Kaum gibt es einen Bürgermeister, der Aufmerksamkeit und Sympathien versammelt, wird ihm vom Kommunikationschef ausgerichtet, er sei eine Randfigur, die nichts zu melden hat. Jede Landtags-Stimme für die SPÖ wird zu einer Stimme gegen den Kanzler hochstilisiert (im Burgenland in die eine Richtung, in Wien in die andere Richtung). Und kaum gibt es eine Basis-Initiative zur Erneuerung der Partei , lässt der Bundesgeschäftsführer ausrichten, es gebe ohnehin genug Beteiligungsmöglichkeiten für die “angeblichen Parteimitglieder” in den traditionellen Parteigremien.
Die UnterzeichnerInnen des offenen Briefs (“Lieber Genosse Faymann, dafür bist Du aus vielen Gründen nicht mehr der Richtige. Es ist Zeit für Dich zu gehen.“) auf wirwollenmehr.at sehen das anders.
 

Was lernt man als WählerIn daraus?

Jede Stimme für die ÖVP ist ein Dominostein in einem machttaktischen Spiel. Ich erkenne keine inhaltliche Linie, keine Selbstreflexion und absolut nichts, was mich glauben machen würde, mehr Macht für die ÖVP könnte irgendetwas ändern. Parteisoldaten und langgediente Funktionäre werden nach oben gespült, als neu präsentiert – und verpuffen wirkungslos (im September 2014, nach Antritt Mitterlehners, gab es noch Umfragen, die die ÖVP bei 24-26% (Nationalratswahlen) sahen; heute sind das ziemlich konstant 20%). Wer keine blaue Regierung will, sollte also vor allem eines nicht tun: Schwarz wählen.
Die SPÖ kämpft um ein neues soziales Profil, bekommt von unten viel Aufmerksamkeit, könnte sogar neue Helden hervorbringen – und die Parteispitze schweigt dazu beleidigt. Die SPÖ zu wählen muss ein ähnliches Gefühl sein, wie ein Überraschungsei zu kaufen: Es gibt ein bisschen was Süßes rundherum, aber man hat keine Ahnung, was einen wirklich erwartet. Als optimistischer Mensch könnte man dabei – im Gegensatz zur ÖVP – wenigstens noch auf das Gute hoffen …
Hilft das irgendwem? Leider nein.

Blaue Speckränder

Die Wien-Wahl zeigt: FPÖ Wähler sind keine verängstigten Modernisierungsverlierer, sondern gierige Wohlstandsparanoiker. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist. (Achtung, dieser Post enthält Vorurteile und Verallgemeinerungen. Aber ich steh dazu.)

 

Was ich von der Wien-Wahl gelernt habe:
Duelle sind ein Schmäh und Umfragen sind gefährlich. Monatelang hat man uns erklärt, die Wien-Wahl werde ein Duell zwischen rot und blau; Umfragen haben immer wieder auch einen Platz 1 der FPÖ propehzeit. Mit der Zeit wurde der Umgang mit Umfragen immer fahrlässiger (wichtige Kennzahlen wie Grundgröße, Schwankungsbreite oder sogar das Datum fehlen), die Ergebnisdarstellung wurde immer dümmer (als Vergleichswerte wurden andere oder vergangene Umfragen herangezogen – nicht etwa der aktuelle Stimmenanteil – und auch das wurde nicht ausgewiesen. Das suggeriert, dass die FPÖ ohnehin schon an der Macht wäre. In einem Land, in dem große Teile der Bevölkerung weder wissen, was eine Regierung ist noch wer in der Regierung sitzt, ist das gefährlich.).

 

Wien ist recht resistent gegen Erdrutsche. Wer sich nicht nur mit Umfragen, sondern auch mit Wahlergebnissen und deren Entwicklungen beschäftigt hat, wusste: In Wien gab es selten die extremen Veränderungen im Ausmaß von 10 Prozent und mehr. Gerade die FPÖ hat in Wien vergleichsweise immer nur kleinweise dazugewonnen. Ein Blick auf die letzten Landtagswahlen: Inder Steiermark hat hat die FPÖ 16 Prozent dazugewonnen und hält jetzt bei knapp 27, in Oberösterreich 15 (Summe: 30). Die sechs Prozent in Wien nehmen sich daneben geradezu bescheiden aus; im Burgenland waren es ebenfalls sechs Prozent Zugewinn, in Salzburg 2013 4 und in Vorarlberg knappe zwei.

 

Angst, Ausgrenzung und Eiertänze. Man soll keine Menschen ausgrenzen, die Angst haben, haben wir zuletzt oft gehört. Irgendwer muss die Verlierer aufsammeln. – So viele Verlierer, dass allein mit ihnen Wahlen entschieden werden könnten, gibt es glücklicherweise noch nicht. Und kaum jemand muss Angst vor etwas haben, vor dem ihn oder sie die FPÖ bewahren könnte. Ob es angesichts dieser Angstzustände und des Angstfetisch schlau ist, auf den Angstzug aufzuspringen, ist fraglich. Denn wer Veränderung gegen Angst setzen will, löst vermutlich erst so richtig Angst aus. Veränderung ist für manche bedrohlich – und viel anderes gibt es nicht zu fürchten. Das führt auch zum nächsten und wichtigsten Punkt.

 

Blaue Speckränder. Auf wien.gv.at sind die einzelnen Sprengelergebnisse im Detail abrufbar. Ein auffälliger Punkt dabei ist der große Unterschied zwischen den Gemeinderats- und den Bezirksergebnissen. Während in den Bezirken die ÖVP noch existent ist, ist sie auf der Gemeinderatsebene praktisch verschwunden. Die Bezirksergebnisse spiegeln das traditionelle Wien wieder, wie man es seit langem kennt: Hietzing, Döbling, Währing und Teile des ersten und achten Bezirks sind schwarz, der Rest ist rot mit ein paar grünen Einsprengseln. Von den Rändern her macht sich blau breit.
Auf Gemeindeebene verschwindet schwarz dann fast völlig. Und ein genauer Blick auf die Karten zeigt: Die blauen Hochburgen sind keinesfalls die klassischen Problemzonen, in denen man sich durchaus manchmal unwohl fühlen kann, nicht die Drogen-, Prostitutions oder Migrationsgebiete. Der ganze 15. Bezirk, der Reumannplatz und die Gürtelgegend sind rot, der zweite und der zwanzigste Bezirk ebenfalls. Blau ist an den Speckrändern der Stadt groß: Die Simmeringer Randgegenden, die Floridsdorfer Einfamiliensiedlungen, die Donaustädter Neubausiedlungen, Neuwaldegg und Grinzing sorgen für blaue Mehrheiten. Twitterer echauffierten sich über den Wahlausgang im Vorzeigeprojekt Seestadt: Auch dort wird blau gewählt. In den modernsten Neubauten mit der neuesten U-Bahnanbindung weiß man also die Leistungen der Stadt nicht zu schätzen. Das finde ich ok – Dankbarkeit ist kein politischer Wert. (Anmerkung am Rand: Mich hats immer gewundert, dass auch einige klassische Innenstädter die Seestadt cool gefunden haben. Aus meiner Sicht ist sie schön gemacht, kombiniert aber, wie alle Randlagen, die Nachteile von Stadt und Land. Lokalen und Geschäften gebe ich dort keine Chance. Das zu ändern wäre mal ein ehrenwertes Gentrifizierungsvorhaben.)
Aber beides zeigt: Das Geschwätz von der Angst (auf beiden Seiten) ist Ratlosigkeit. Einen Großteil der FPÖ-Wähler darf man durchaus ausgrenzen. Es trifft keine armen Hascherln, die sich nicht wehren können, sondern Menschen mit Familie, Haus, Job und Auto, die nicht bereit sind ihren Mitmenschen und dem Rest der Welt offen gegenüberzustehen. Die neuen blauen Hochburgen sind Gegenden, die soziale Probleme eher vom Hörensagen kennen.
Und sie zeigen, mit welch unterdurchschnittlichem Maß an Weltoffenheit, allgemeiner Intelligenz, sozialer Einfühlsamkeit und Anständigkeit man zu mittelmäßigem Wohlstand kommen kann. Oder, andersrum: Die Wahlergebnisse zeigen, dass der Viktor Adler Markt und der Stephansplatz eine nette Kulisse für Volksnähe abgeben, dass es aber nicht die dort auftauchenden versoffenen Randfiguren sind, die die FPÖ starkmachen, sondern jene, die sich tatsächlich für anständig und erfolgreich halten. Was dabei unter Anstand zu verstehen ist, ist eben jenes unterdurchschnittliche Maß an Offenheit, Einfühlsamkeit und Intelligenz.
Das finde ich dann doch eher bedenklich. Und es erfordert meines Erachtens einen völlig anderen Umgang mit den kritischen Themen: Ginge es um Angst, dann könnte man beschwichtigen, beruhigen und etwas gegen Ängste tun. Hier geht es aber um Menschen, die alles haben, sich einen Dreck darum scheren, warum das so ist, die Sündenböcke und gemeinsame Feinde brauchen und die sehr wohl auf Abgrenzung aus sind.
Da möchte man dann erst so richtig zum Gutmensch werden.

Abenteuer mit dem traurigen Affen

Der traurige Affe ist unser neuer Held. Er spricht nicht, er hat keine Mimik – aber er erzählt Geschichten. Der traurige Affe dockt an Stories an und nimmt sein Publikum mit auf den Weg durch Stories, die keine Worte brauchen.
Hemingway hatte seine Three-Word-Stories. Der traurige Affe ist unser Erforscher der wortlosen Geschichten. Und abgesehen davon, dass wir das auch so cool finden, wird der traurige Affe damit zum Großmeister des digitalen Storytelling auf allen Kanälen.
Seine Abenteuer gehen in Kürze in Serie.
 
 

Sad Monkey Movie – The Prequel from Michael Hafner on Vimeo.

Ich war wählen

Wiener Last-Minute-Wahlhilfe für Unentschlossene zwischen bekennenden Po-Grapschern, Mad Max Häupl, der Zukunft der Stadt, den Autofahrern und den Busenbergern.
 
Hallo SPÖ – Die ersten Wahlplakate mit Mad Max Häupl vor den falloutromantischen Gemeindebaubaustellen, an denen gute Freunde arbeiten, waren krass. Die letzten Plakate und Spots waren großartig und Wien ist eine feine Stadt. Aber ich hatte als Kind schon eine Allergie gegen Zwangsbussis von Omas und Tanten und es ist nun einmal ein schwaches Argument, die Mächtigen zu wählen, weil sie mächtig sind.
 
Hallo Grüne – Danke für die Jahreskarte; war sonst noch was? Julian Schmid kichert im Duell mit Bezirkowitsch wie eine Darstellerin aus Mädchenpensionat-Softpornos, und die Aussage des Wahlkampfs, die mich dann eigenlich fassungslos zurückgelassen hat, waren die einleitenden Worte von Eva Glawschnig über Maria Vassilakou: „Lieber Migrationshintergrund als Korruptionshintergrund.“ – Ich Massa, du Freitag. Die anständigen AusländerInnen sind doch sonst eher Zielgruppe der anderen.
 
Hallo ÖVP – Ihr habt einen bekennenden Po-Grapscher in euren Nationalratsklub geholt, die Parlamentsblondine (Entschuldigung) in der Versenkung verschwinden lassen und ihr verkauft WienerInnen tatsächlich für so blöd als würden sie versuchen, die Mariahilferstrasse bei einer zurückzulegenden Strecke von etwa 300 Metern Fußweg mit dem Auto zu überqueren. Und ihr seid schuld daran, dass Ursula Stenzel in der Politik ist. Noch Fragen?
 
Hallo FPÖ – Meinetwegen. Ich hab einen Tipp: Gründet gemeinsam mit Andreas Gabalier die Busenberger, um ein Gegengewicht zu den Bilderbergern zu schaffen.
 
Hallo Neos – Danke für Don Häupelone, 50 Shades of Red und die Möglichkeit, die Zukunft mal offen zu halten. Und ich hoffe, der Wahlkampf war mutig und kein Nullsummenspiel – gegen die FPÖ sind eh alle, außer denen, mit denen man kaum darüber reden kann.

Wiener Apokalypse

Eigentlich ist es müßig. Trotzdem habe ich mir jetzt den neuen Strache-„Rap“ ein paar Mal angehört und versucht, den Text und seine Konsequenzen zu verstehen. Der Versuch, die Reime in Realpolitik zu übersetzen, stürzt einen in ein intellektuell nicht lösbares Dilemma. In krassem Gegensatz zum staatstragenden Gestus aus dem Pseudo-Bundespräsidenten-Video (das konkrete Inhalte tunlichst vermieden hat), wird hier ein ziemlich apokalyptisches Szenario heraufbeschworen, in dem neue Schulden, staatlich kontrollierte Wirtschaft und ein von den österreichischen Gesetzen losgesagter Wiener Stadtstaat propagiert werden. Das kommt für mich zumindest dabei heraus.
Nehmen wir den Text mal beim Wort und gehen wir ein paar Reime durch.
Da ist die Rede von höheren Löhnen, „Wiener” sollen, schlecht gereimt, “mehr verdiena”. Das ist ein interessanter Ansatz, sich über die Politik in die Lohngestaltung von Unternehmen einzumischen. Um Mindestlöhne kann es in diesem Fall kaum gehen – denn die werden grundsätzlich ohnehin generell überschritten; dort, wo sie unterschritten werden, sind in erster Linie weniger die von Strache gemeinten „Wiener“ betroffen. Geht es also um staatlich verordnete Gehaltserhöhungen? Und wie, interessanter Nebenaspekt, werden die von einer Stadtregierung durchgesetzt? Oder werden Zuschläge nach Kärntner Modell (Haiders Baby-Hunderter oder Jugend-Tausender)? Wir haben also die Wahl zwischen blau begründetem Gießkannenfinanzchaos (jeder kriegt was, was dann passiert, ist uns egal) oder an die Kette gelegten Unternehmern, denen staatlich diktiert wird was sie zahlen müssen. Was dann ziemlich sicher weniger Jobs und steigende Ungleichheit zur Folge hätte: Wenige verdienen mehr, einige halt gar nichts mehr.
Dann gibt es die Phrase von „Wir haben nichts gegen die, die Steuern zahlen und sich an Gesetze halten“. Natürlich hat die FPÖ ja nichts mit ihren Vorgängern zu tun (die in der gleichen Partei nach den gleichen Modellen gearbeitet haben) und packlweise Steuerhinterziehungs- und andere Verfahren am Hals haben. Blöd nur, dass all das nicht aufhört: Schon wieder wird in den eigenen Reihen ermittelt – wo soll man da bloß die Grenze ziehen?
Senioren dürfen auch nicht zu kurz kommen. Sie haben „alles aufgebaut“, deshalb gehört auf die Pensionen „was draufgehaut“. Hier stecken zugleich Geschichtsverwechslung und eine gefährliche Drohung drin. Die „Aufbaugeneration“ weckt Assoziationen an die Nachkriegsgeneration und den WIederaufbau. Diese Aufbaugeneration ist heute allerdings nicht in Pension, sondern auf dem Friedhof. Die heute 55- bis 80jährigen haben ihr Berufsleben in einer großteils wirtschaftlich blühenden Zeit verbracht und profitieren von in dieser Zeit ausgehandelten Pensionsregelungen, die heute schon steuerfinanzierte Zuschüsse in der Höhe von über acht Milliarden Euro jährlich brauchen. Dieser Zuschuss wird sich den Prognosen der Pensionskommission zufolge in den nächsten 15 Jahren auf über 12 Milliarden Euro jährlich erhöhen und dann weiter bis auf 30 Milliarden (2049) explodieren. Zum Vergleich: Ein dubioses „Geheimpapier“ beziffert die Kosten des Flüchtlingszuzugs inklusive Familienzusammenführung mit 12 Milliarden Euro für die nächsten vier Jahre; dabei dürfte nicht berücksichtigt sein, was anerkannte Asylwerber ins System einzahlen werden.
Für Pensionserhöhungen gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Sie können steuerfinanziert werden und gehen damit zu Lasten der Berufstätigen (denen ein paar Reime vorher mehr Geld versprochen wurde). Oder es gibt mehr einzahlende Berufstätige – wofür es (auch das geht aus den Prognosen der Pensionskommission hervor) vor allem mehr Zuwanderung und die Öffnung des Arbeitsmarkts für Zuwanderer braucht.
„Dem HC kannst vertrauen.“ Hier beschränken wir uns auf einen Link zu „Die gesammelten Lügen des HC Strache“.
Und hinter allem bleibt dann nur ein großes Fragezeichen… Und eine lustige Anekdote: Hier wird, weils ja um Patriotismus geht, Johann Strauss’ Donauwalzer gesampelt. Strauss hat vor lauter Patriotismus die Wiener Ehrenbürgerschaft und die österreichische Staatsbürgerschaft zurückgelegt, um ein drittes Mal heiraten zu können.

Dreckspack

Wenn Populisten Recht haben, ist das der klarste Beweis dafür, dass sich etwas ändern muss. Nur ist der Gedanke ein bisschen kompliziert…
Die Lage ist so festgefahren, dass man nicht mal mehr Verschwörungstheorien braucht. Auch das Raunzen über Populisten und Hetzer ist unangebracht. Die traurige Sache ist: Putin hat Recht. Orban hat Recht. Strache hat Recht. Hardliner-Politiker sind heute diejenigen, die auf dem Boden der Gesetze stehen, die keine Ausnahmen bemühen müssen und die sich entspannt auf Fakten zurücklehnen können. Natürlich bleibt offen, was man aus diesem Fakten macht – aber auch der Interpretationsrahmen spricht für sie.
Ein paar Beispiele: „Der Westen gibt Milliarden aus, um sogenannte NGOs zu fördern, die unsere Demokratie kontrollieren sollen“, sagt Putin. Unbestreitbar. Und er hat den Rahmen, der das als feindliche Agitation erscheinen lässt.
„Wir müssen unsere Grenzen schützen, dazu sind wir der EU vertraglich verpflichtet“, sagt Orban – und hält sich damit punktgenau an EU-Vorschriften und das Dublin-Abkommen.
Und Strache war in einer Klubobleute-Diskussion vor einigen Wochen der einzige, der nicht Ausnahmen, Sonderregelungen und Menschlichkeit bemühen musste, sondern sich eiskalt auf den Boden des Rechts stellen konnte: Und das sieht nun mal unter anderem vor, dass sich niemand sein Asylland aussuchen kann. Die anderen Klubobleute mussten mehr oder weniger vage Vorstellungen von Menschlichkeit bemühen, sehr grobe Lösungsansätze ankündigen (eigentlich nur die Suche danach) und wirkten dementsprechend schwach, unentschlossen und planlos.
Natürlich heisst das nicht, dass Putin, Orban und Strache das richtige tun. Aber es wird umso schwerer, dagegen zu argumentieren. Wenn die falschen Ideen recht haben, heisst das, das etwas in der Ordnung der Dinge nicht stimmt und dass echt grundlegende Veränderung notwendig ist. 
Hier kann man jetzt getrost zu lesen aufhören, denn genauso viel lässt sich konkret sagen; der Rest ist Spekulation oder Wahlkampf.
Ich höre trotzdem nicht auf, zu schreiben, weil mich diese Beobachtung an ideengeschichtliche Grundzüge erinnert, die Slavoj Zizek in seinem Wälzer „Weniger als Nichts“ herausarbeitet, und darüber wollte ich immer schon schreiben.
Dazu muss man ein bisschen ausholen. Zizek beschäftigt sich gut 1500 Seiten lang mit der Frage, was Hegels Geschichts- und Politikphilosophie eigentlich bedeutet, zieht auch Marx und Lenin zu Rate und stellt das Ganze mit der Hilfe von Lacan dann auf den Kopf. Der Hintergedanke, soviel kann man vorausschicken, ist die Frage, ob der dialektische Materialismus nicht vielleicht die angemessene Politphilosophie zur Diagnose Gegenwart wäre.
Die gängige Gymnasiasten-Hegelinterpretation geht ja jetzt ungefähr so: Da gibts die These, dann die Antithese und daraus entsteht die Synthese, das nennen wir dann Dialektik und damit bewegen wir uns immer weiter fortschreitend hin zu einem friedlichen Schlaraffenland, in dem es keine Widersprüche mehr gibt. – Das erinnert mich immer an die Flirttipps sogenannter Aufriss-Coaches: Zwei stehen einander gegenüber, einer davon hätte etwas drittes als Ziel (das die zweite vielleicht nicht so sieht), und dann gibt es eine Reihe mehr oder weniger krasser Tipps (wie etwa: „Drück ihr Gesicht in deinen Schritt, sie wird es lieben.“), die angeblich Wunder bewirken. Die sich in diesem Fall aufdrängende Frage „Wie kommst du bloß auf diese Idee?“ stellt sich genau so angesichts der Phantasiekombination der diversen Thesen und der gewagten Annahme, dass das neu entstehende eine Verbesserung der Vorgängersituationen sei.
Zizek arbeitet heraus, dass Bedeutung immer erst im nachhinein entsteht. Wir zimmern uns eine Erklärlogik zurecht, die je nach Anspruch mehr oder weniger ausladende Kausalitätsketten bedient, geben damit der Vergangenheit Sinn und Bedeutung (nicht mit Relevanz zu verwechseln) und haben eine Möglichkeit, die Welt von heute zu erklären.
Und das bedeutet auch: Alles, was ist, ist grundsätzlich einmal falsch, oder zumindest nur eine Annäherung an irgendeinen Zustand, und es wird nicht für die Ewigkeit sein.
Damit höre ich auch schon wieder auf mit diesem Exkurs; das gehört ein anderes Mal ein bisschen weitergesponnen.
Zurück zur Politik: Hier ist ja der Umgang mit Ewigkeit und Veränderung überaus situationselastisch. Einerseits geht es immer um Veränderung, Fortschritt und darum, es besser zu machen als die anderen, andererseits werden Ewigkeiten strapaziert als gäbe es kein Gestern und kein Morgen sondern nur einen einschnittslosen Zeitbrei, in dem die immer gleichen Voraussetzungen gelten. Im Polit-Speak heisst das: „Wir haben es immer schon gesagt.“ Und arbeitslose Ex-Chefredakteure, die heute opportunistische Obskuranten sind, stimmen heulend in das Geschrei ein.
Dass sich Rahmenbedingungen ändern können, detailverliebte Rechthaberei sinnlos ist und dass Diskussionen über die Vergangenheit beim Gespräch über die Zukunft wenig bringen, gerät dabei schnell in Vergangenheit.
Jetzt lauern hier natürlich zwei große Fallen: Die erste ist, das was ist, mit dem was sein soll zu verwechseln. Bedeutet: Dass wir nicht wissen was als nächstes kommt, bedeutet nicht, dass wir es nicht wissen sollen oder dass wir die Hände in den Schoß legen und zuschauen sollen. Es bedeutet aber auch nicht, dass wir so tun sollten, als wüssten wir, was kommt. Die zweite Falle: Wer verändern will, gerät in einen Argumentationsnotstand – warum, auf was hinauf und wer sind Sie überhaupt? Die Grünen hat dieses Dilemma in der öffentlichen Wahrnehmung zur Verbotspartei werden lassen, den Neos wird aus den gleichen Gründen seit jeher Inhaltslosigkeit unterstellt. Beide beschreiben gesellschaftliche und wirtschaftliche Modelle, die mehr Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten schaffen als die Wahl zwischen sozialdemokratischem Versorgungsempfänger und christlichdynamischem Unternehmerkind. Das stresst natürlich.
Über diese Grundlagen von Veränderung könnte man nachdenken. Man könnte sie auch als Grundlage für die Abkehr von radikalpopulärem Geplapper nehmen. Oder man macht es wie Ursula Stenzel, die in einem ihrer ersten Interviews nach dem Überlauf zur FPÖ sinngemäß meinte: Das Volk will nun mal Blut sehen. Und wenn ich mich damit an der Macht halten kann, dann müssen wir eben Blut fließen lassen. (Meine Interpretation. Sie hat natürlich nicht von Blut geredet.)

Hier kommen echte Helden

Es wird kein Fanzine. Auch kein arty Ironie-Schmäh und, wenn alles klappt, keine Eintagsfliege. ÖSI steht jetzt für Österreichische Superhelden-Initiative, internationalisiert heisst das ASH – Austrian Superheroes, und das soll nichts geringeres als eine ausgewachsene Superhelden-Comicserie werden.
Ok, manche könnten jetzt einwenden, dass sich ausgewachsen (so im Sinn von erwachsen) nicht gut mit Superhelden verträgt, aber das sind, sage ich mal, Menschen, die noch immer nicht begriffen haben, worums im Leben geht.
Österreichische Superhelden werden Namen wie Captain Austria, Lady Heumarkt oder Donauweibchen tragen, und ihr Geburtstermin ist bereits fix: Das Team crowdfundet derzeit auf wemakeit, das Projekt ist ausfinanziert.
Aber noch bis Anfang Oktober kann man limitierte und signierte Variant-Cover-Ausgaben funden, sich Statisten- oder Nebenrollen auf den Leib zeichnen lassen oder einfach originale und signierte Skizzen kaufen. Die bereits erreichte Crowdfunding-Summe liegt bei 6.000 € – das deckt allerdings gerade die Produktionskosten. Beim Taschengeld für Zeichner und Autoren ist noch einiges an Luft nach oben …
Zur Viennacomix am 3. und 4. Oktober wird die Nullnummer vorgestellt, die mit der jetzigen Aktion finanzierten vier Ausgaben mit je 36 Seiten werden ab Frühjahr 2016 erscheinen.
Austrian Superheroes ist ein Projekt von Harald Havas, Thomas Aigelsreiter, Andi Paar, Leo Koller und Lenny Grosskopf. Und zum Crowdfunding geht es noch mal hier: funden.
ASH_0_Druck

Neue Magazine – shoppen auf der Indiecon

Ende August war Indiecon – das Treffen der unabhängigen Magazinmacher in Hamburg. Eineinhalb Tage Konferenz und ein anschliessender Messetag bringen viele neue Publikationen ans Tageslicht. 

Die Probleme und Erfahrungen sind erwartungsgemäß überall sehr ähnlich; etwas erstaunt hat mich, dass die Magazinmacher_innen bis auf wenige Ausnahmen ziemlich online-naiv statt -nativ sind: kaum Strategien für die digitale Vermarktung, noch weniger für die digitale Publikation. Auf der anderen Seite zeigt das auch wieder: Online ist nicht so einfach und blllig, wie man oft glauben möchte, und Print ist nicht so tot, wie manche meinen möchten. 

Noch erstaunlicher: Michael Hopp (Ex-„Wiener”) macht jetzt in Hamburg Corporate Publishing und hat es geschafft, den „Wiener“ irgendwie als historische Mutter von Indie-Publikationen in den Köpfen zu verankern. Wäre nie auf diese Idee gekommen. Und, Notiz am Rande: Es wird höchste Zeit für ein neues Narrativ der 80er-Jahre. Da waren nicht nur Falco, U4, Minisex und Koks, da waren auch Slayer, Anthrax und Public Enemy und eine Menge von Kindern, die zwischen der hermetisch abgeschlossenen Geschlecktheit, die die damals über 25jährigen propagierten, und der Beisl- und Heurigenszene ziemlich wenig Unterschied gesehen haben. Mir san mir war in beiden Fällen die auf die Essenz eingedampfte Aussenwirkung. 

Eine etwas andere Indie-Geschichte erzählte Philipp Köster, Chef von 11 Freunde, der mit seinem 2000 gegründetet Magazin schon 2010 einen Exit mit Gruner und Jahr hingelegt hat. Der Verlag übernahm 51%, und Köster erzählte über Ängste und Sorgen, den Indie-Status zu verlieren. Seine Erfahrung deckt sich wohl ziemlich mit der, die jeder macht, der mit großen Verlagen oder zahlenden Kunden zu tun hat: Die größte Gefahr liegt in der Selbstzensur, in der Sorge, auf irgendetwas Rücksicht nehmen zu müssen. Direkter Druck auf Redaktionen ist nach wie vor selten, aber die Versuchungen wachsen ständig. Und der ökonomisch besorgte Blattmacher macht sich eben Gedanken, möchte niemanden vergraulen und möchte auch keine Chancen auslassen, die wirtschaftliche Basis seines Blatts zu sichern. Wie weit man dabei geht, das ist dann eine Frage des aufrechten Gangs. 

Aber zurück zu den Magazinen. Ich habe da ja sehr strenge Ausschlusskriterien: Wenn ich bei drei bis fünf Mal blättern nichts anderes als Mode und Design finde, dann hat sich das Heft für mich schon erledigt. – In solchen Fällen wären irgendwie Postkarten das passendere Medium. Zweites Ausschlusskriterium: Ich verstehe nicht, wofür ein Heft steht. Wenn es keinen Claim, kein richtungsweisendes Editorial und auch sonst nichts gibt, das mich erkennen lässt, worum es hier eigentlich geht, werde ich es auch nicht lesen. Dritter Punkt: Ich verstehe die Geschichten nicht. Meist sind es Interviews mit Menschen, die schlecht vorgestellt werden, die es nicht schaffen, die Story im Vorspann oder wenigstens in den Bildern rüberzubringen, und die nicht über Gemeinplätze wie „kreativer Tausendsassa…“, „Fixpunkt der Kreativszene von XY“ hinauskommen, die mir das Lesen verleiden. 

Trotzdem habe ich ein paar Magazine gekauft.

Kater Demos – Politik 

Von Katzencontent ist hier nur schmähhalber die Rede. I mHeft gibt es Interviews, Analysen und ein paar fallweise recht theoretische Abhandlungen. Für eine erste Ausgabe, mit der man sich erst mal positionieren muss, ist das aber durchaus ok. Derzeit läuft gerade eine Crowdfunding-Kampagne für die Finanzierung der nächsten Ausgaben. 

Inhalt: echte Gespräche und Interviews, gut erzählte Analysen; politisches und journalistisches Knowhow ist da

Gestaltung: sehr zurückhaltend für ein junges Indie; der Schmäh passt so weit. 

würde ich abonnieren: ja

http://katerdemos.de/

Offscreen – Digitale Arbeit

Offscreen ist ein Interview-Magazin, das sich mit Menschen im digitale Business beschäftigt. Kai Brach spricht mit App-Entwicklern, Hard- und Softwaredesignern und Gestaltern aus aller Welt. Das Magazin ist großteils eine One-Manshow, wird direkt vertrieben und trägt sich kommerziell. 

Inhalt: ausführliche Interviews und Porträts, zwischendurch ein paar kürzere Storys. 

Gestaltung: kleines Format, fast schon Buchcharakter

würde ich abonnieren: jein – super gemacht, interessant zu lesen, für mich persönlich aber vielleicht nicht auf die Dauer

http://www.offscreenmag.com/

Shift – Gesellschaft

Shift ist ein Gesellschaftsmagazin, das schon recht viel Aufmerksamkeit bekommen hat, unter anderem vom Veranstalter gesponserten Stand auf der Frankfurter Buchmesse. Shift ist ein mononthematisches Magazin (diesmal: „Break“); persönlich mag ich das nicht so, weil diese Themenfixierung oft zu Geschwurbel verleitet: Es geht nicht mehr darum, eine gute Story zu machen, sondern irgendwas zum Thema. Im Heft finden sich dann auch neben Interviews und faktenbasierten Storys immer wieder ein paar Befindlichkeitsstrecken, die dann eben doch sehr beliebig sind. 

Inhalt: guter Anspruch; mit der xten Story zum gleichen Thema ist aber manchmal die Belanglosigkeitsfalle nicht weit. Ich habs trotzdem in einem Zug durchgelesen. 

Gestaltung: kleinformatig, hübsch

würde ich abonnieren: ja – der Anspruch und die Zielsetzung passt; die Befindlichkeiten b´verschwinden hoffentlich, sobald des die Finanzen ermöglichen

http://shiftmag.de/

The Outpost – Gesellschaft

The Outpost erscheint in Beirut. Das bringt natürlich schon mal einen Bonus. Ibrahim Nehme ist einer jener Menschen, die einen denken lassen: Warum können nicht alle so sein? Wenn er auf der Bühne spricht, erscheint alles ganz klar, machbar und in Reichweite. Dass irgendwas Probleme machen könnte – auch im Nahen Osten – wird geradezu unwahrscheinlich. The Outpost beschäftigt sich mit Möglichkeiten („Weil es immer heisst, dass im Nahen Osten nichts möglich ist“), hat für jede Ausgabe ein Schwerpunkt-Thema und drei fixe Rubriken: „What did happen“, „What did not happen“, „What could happen“). 

Inhalt: Trotz der Themenfixierung Reportagen; extrem durchdachter Aufbau

Gestaltung: Mittelformat mit vielen sehr gut aufgebauten Infografiken

würde ich abonnieren: ja

http://www.the-outpost.com/

WASD – Games

WASD ist das Games-Magazin für Leute, die Games-Magazine langweilig finden. Im Heft gibts weniger Tests und Punktesysteme, mehr Reportagen rund um Games und Storys, die Games als Kulturgut wie Bücher und Filme behandeln. Auch wenn Herausgeber … … die Games-und-Kultur-Diskussionen nicht so schätzt – „Das sagt jeder, ohne einen Plan zu haben, was er damit will – ausser Förderungen keilen.“ 

Inhalt: Longreads rund um Games

Gestaltung: mehr Buch als Magazin

würde ich abonnieren: nein – super gemacht, Games sind trotzdem nicht mein Ding

https://wasd-magazin.de/

Odd One Out – Gesellschaft

Erscheinungsort Kuala Lumpur macht neugierig. Man muss sich aber durch einige Befindlichkeitsstrecken blättern, bis man bei neugierig machenden Porträts und Interviews landet. Ich muss sagen – wenn das Magazin irgendwo in Europa publiziert worden wäre, hätte ich es wahrscheinlich nicht gekauft. Auch hier erschliesst sich nicht immer gleich, warum genau dieses Interview lesenswert sein wird. 

Inhalt: Interviews aus Malaysien und der Umgebung; Schwerpunkt auf alles Künstlerische

Gestaltung: kleinformatig und eher klassisch; sehr nüchterne Fotos

würde ich abonnieren: nein – aber gute Gelegenheitslektüre

http://www.oddoneoutmag.com/

The Smart View

Ein Magazin für Smartphone-Fotografie. Also, eigentlich kein Magazin. Eher eine Bildsammlung aus Facebook- und Instagram-Fotoalben. Mit fallweise ein paar Interviews mit den Fotografen, fallweise nur kurzen Statements. Aber ich war trotzdem neugierig.

Inhalt: Bilder. 

Gestaltung: Bilder. Und wenig schwer auffindbarer Text. 

würde ich abonnieren: nein – online gibts dann doch noch mehr Bilder

http://thesmartview.de/

M1CR

Ein Magazin für Rothaarige – nicht mit Styling,- Kosmetik- und Hautpflegetipps, sondern über das Leben mit rotem Haar. Irgendwo scheint das doch für viele Rothaarige ein Thema zu sein – sei es, weil sie als Kind gehänselt wurden,oder weil sie eben nicht gehänselt wurden. Oder weil sie eben doch immer wieder auf die Haarfarbe angesprochen werden. Herausgeber Tristan Rodgers erzählt, dass es auch für ihn neu war, dass es so viele immer wiederkehrende Themen gibt – und eigene Rothaarigen-Conventions mit mehreren Hundert Menschen. Perfekt definierte Zielgruppe, jedenfalls. 

Inhalt: Interviews und Stories über und mit Rothaarigen

Gestaltung: kleinformatig und rötlich

würde ich abonnieren: nein – rote Haare in meinem Bart reichen nicht 

http://mc1r-magazine.com/

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Restexemplare von Päng! gab es beim Messeshop übrigens auch noch. Päng! gibt es ja leider nicht mehr. Gründerin Josephine Götz erzählt hier im Interview eine schöne Geschichte, warum das so ist.